Die Todtenhauser Schulen
Todtenhausen und Kutenhausen bildeten in früherer Zeit einen Schulverband und hatten nur eine Schule und einen Lehrer. Über die Zeit der Gründung einer Schule in Todtenhausen liegen keine Unterlagen vor. Doch schon seit Jahrhunderten muss es hier eine Art Unterrichtsanstalt gegeben haben.
Anfangs sollen hier zwei Winkelschulen (private, staatlich nicht anerkannte, kostenpflichtige Schulen im späten Mittelalter, in denen Grundwissen von meist nur unzureichend gebildetem Lehrpersonal vermittelt wurde) bestanden haben. Eine auf dem Colonate Nr. 48 Todtenhausen (Gieseking, Todtenhauser Dorfstr. 27 / Hilgemahs) und die andere auf dem Colonate Nr. 37 jetzt 19 Kutenhausen (in der Nähe des Bahnhofes). Nachweise dazu sind aber nicht vorhanden.
Die Glocke auf dem Turm des Schulhauses wurde schon 1653 gegossen. (Sie wurde am 22.4.1942 für Kriegszwecke abgeliefert und eingeschmolzen).
Das erste in einer Chronik nachgewiesene Schulgebäude (1807) lag „ganz im Süden des Schulgartens an dem Hauptwege“ (heute: Grundstück Schulstraße 1), gegenüber der Besitzung Nr. 23 (Todtenhauser Dorfstraße / alte Stätte von Kuhlmann/Beerns an der Friedenseiche) und war „mit einem Strohdach versehen“.
1807
Das Schulhaus wurde im Süden etwas erweitert, da die Wohnräume höchst mangelhaft und Wohn- und Lehrzimmer anfangs eins waren. Der Lehrer bekam ein Wohn- und Schlafzimmer für sich. Der große Dielenraum war für die Betstunden bestimmt, zu deren Abhaltung der Lehrer verpflichtet war; außerdem war noch ein Viehstall vorhanden.
1838
Wurde das Schullokal erweitert und die Wohnung des Lehrers durch einen Anbau an die Nordseite verlegt.
1840
Wegen zu hoher Schülerzahlen wurde Kutenhausen schulisch abgetrennt und erhielt eine eigene Schule.
1878
Wurde von den Schul- und Gemeindevertretungen beschlossen, das alte Schulhaus durch ein neues zu ersetzen. Die Regierung stimmte dem Beschluss zu, und der Bau wurde im Herbst 1878 in Angriff genommen; als Bauplatz wählte man den nördlichen Teil des Schulgartens (Schulstr. 3).
Am 20.Juni wurde der Grundstein zur neuen Schule gelegt.
1879
Am 9. September wurde die Glocke vom Turm der alten Schule abgenommen und am 11. September im Turm der neuen Schule aufgehängt.
Am 1. Oktober wurde das neue Schulhaus bezogen, das alte Schulgebäude abgerissen und der Platz als Gartenland verwendet.
1890
Um für die weit entfernt wohnenden Kinder den Schulweg zu verkürzen, beschlossen die Gemeinde- und Schulvertretungen am 26. März, im nordwestlichen Teil des Ortes auf einem Gemeindegrundstück eine zusätzliche Schule neu zu erbauen, deren Grundstein am 14. Mai gelegt werden konnte.
1891
Am 1. April erfolgte die Einweihung dieses neu erbauten Schulhauses (Schule II).
Fortan bestanden in Todtenhausen zwei Schulbezirke: die erste Schule mit 2 Lehrern und die zweite Schule mit einem Lehrer.
1909
Die Schul- und Gemeindevertretungen beschlossen im Herbst, im 1. Schulbezirk gegenüber der bestehenden Schule nördlich des Friedhofes (also am Standort der heutigen Hauptschule) ein neues Schulgebäude mit zwei Klassenzimmern und einer Lehrerwohnung für einen verheirateten Lehrer und 2 Wohnungen für unverheiratete Lehrer zu bauen.
Gleichzeitig sollte im 2. Schulbezirk ein weiteres Klassenzimmer mit einer Wohnung für einen unverheirateten Lehrer an das bestehende Schulhaus angebaut werden.
1910
Im Frühjahr begann der Bau des Klassenzimmers im 2. Schulbezirk. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde es in Benutzung genommen.
Am 19. September wurde mit dem Neubau des 2. Schulhauses im 1. Schulbezirk begonnen, am 13. Oktober erfolgte die Grundsteinlegung und am 5. November die Richtung.
1911
Im Oktober war die Einweihung der Schule, die man dann ab Ostern 1912 zu einer 5-klassigen Schule umwandelte.
1930
Das Jahr 1930 brachte nach langen Verhandlungen endlich die Zusammenlegung beider Schulen zu einer Einheit, so dass vom 1. April 1931 an in Todtenhausen nur noch eine Schule mit dem Standort an der heutigen Schulstraße bestand.
22.11.2015 / Wilhelm Ulrich Seele